Denkt man an “ägyptische Götter”, kommen einem der Sonnengott Ra, Totengott Anubis oder Osiris, Isis und Horus in den Sinn. Aber im Alten Ägypten gab es neben diesen “großen” Göttern auch “kleine”, die dem Alltag der Ägypter viel näher standen.
Der wichtigste dieser Götter war Bes, der im Alten Ägypten die Menschen vor allen erdenklichen Sorgen und Krankheiten schützte. Bes ist leicht zu erkennen. Er hat kurze, gedrungene Beine, streckt seine Zunge aus dem Mund, sein Bart ähnelt einer Löwenmähne und er trägt eine Federkrone.
Bes war im Leben der Menschen auf allen Ebenen der altägyptischen Gesellschaft präsent: in den Palästen der Pharaonen sowie in den spärlichen Hütten der Bauern und Sklaven. Er bot Schutz vor Krankheiten, kümmerte sich um schwangere Frauen, half bei der Geburt der Kinder, verhinderte Schlangenbisse und hatte die Macht, nicht nur feindliche Angriffe, sondern sogar auch Seuchen abzuwenden! Wegen dieses, allen Menschen nützenden Wirkens ist er weit über die Grenzen Ägyptens hinaus in der gesamten antiken Welt verehrt worden – sogar auf der Insel Ibiza, die ihren Namen Bes verdankt!
Weil Bes im Alltag eine unverzichtbare Rolle spielte und einfach Schutz vor Allem bot, war er überall präsent: auf Betten, Kosmetikbehältern, Spiegeln und Schmuck. Sein Abbild war das beliebteste Schutz-Amulett der Ägypter. Er war aber ebenso zuständig für Musik, Tanz und berauschende Getränke – also keine Feier ohne Bes!
Die Ausstellung ist ein internationales Kooperationsprojekt mit der Ny Carlsberg Glyptotek in Kopenhagen und dem Allard Pierson Museum in Amsterdam.
Weitere Leihgaben kommen aus den Universitätsmuseen von Aberdeen (Schottland) und Leipzig sowie aus dem Tschechischen Nationalmuseum in Prag, dem Roemer- und Pelizaeus-Museum, Hildesheim und aus Privatsammlungen.